Veröffentlicht: 18.02.2021
Der kreative Schaffensprozess während des Konstruierens (mit all seinen Planungs-, Entwurfs- und Entscheidungsschritten) lässt sich als „[…] Fähigkeit zur Herstellung von etwas Neuem, Originellem und Nützlichen“ (Braun, 2019, S. 277) beschreiben. Technikunterricht soll diese Fähigkeit, wenn möglich mehrperspektivisch, alltagsnah und handlungsorientiert bei allen Lernenden fördern.
Wie aber müssen technikbezogene Lernumgebungen gestaltet werden, dass bei Schüler*innen kreative Konstruktionsideen initiiert werden, die von ihnen anschließend in einem technischen Artefakt oder -prozess konkretisiert werden? Hier lohnt sich ein Blick in die Innovationsforschung: Kreative Produktideen werden mit Verweis auf Deyer, Gregersen und Christensen (2008; 2010) dann erfolgreich umgesetzt, wenn die Handlungsmuster (1) Hinterfragen, (2) Beobachten, (3) Experimentieren und (4) Vernetzen kognitiv miteinander verknüpft werden. Die Forschergruppe untersuchte in einem qualitativen Interview namhafte Unternehmer (u.a. Michael Lazaridis [Rim], Michael Dell [Dell], Pierre Omidyar [Ebay] und Scott Cook [Intuit]) im Vergleich zu konventionellen Geschäftsführern und operationalisierte deren sogenannte Entdeckerqualitäten unter den oben genannten Handlungsmuster.
Im Technikunterricht lassen sich Entdeckerqualitäten bspw. in einer Synthese aus Offenem Unterricht (Peschel, 2016) und den Instruktionsmodellen des Situierten Lernen (Nepper, 2019) fördern. Auch die Umsetzung im Fernunterricht, so zeigen die Studierenden des Seminars Kreatives Konstruieren (WiSe20/21), ist möglich.