technik-education (tedu), Ausgabe 7, 1|2024

Veröffentlicht: 31.05.2024

Wie die Zeit vergeht! Gefühlt ist es noch gar nicht so lange her, dass in der Abteilung Technik der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd Dr. Hannes Helmut Nepper und Armin Ruch, damals als abgeordnete Lehrkraft und Oberstudienrat, die Idee umsetzten, und eine neue digital erscheinende Fachzeitschrift veröffentlichten. Den Lehrstuhl hatte da noch Professor Lars Windelband inne, der in den ersten Ausgaben ebenfalls ein Herausgeber war. Dann kam Dr. Dierk Suhr hinzu, Professor Windelband wechselte ans KIT Karlsruher Institut für Technologie, Armin Ruch ging als Auslandsdienstkraft nach Istanbul und schloss dort seine Promotion ab und Dierk Suhr beendete seine zweite Promotion. Dr. Nepper wurde auf die Professur in Gmünd berufen. Als einzige Konstante ist diese Zeitschrift geblieben und wird es hoffentlich auch über die nächsten Jahre. Nach all diesen Wechseln, was soll uns da aus der Bahn werfen?

Diese etwas tragenden Worte, die man vielleicht eher bei einem runderen Jubiläum erwarten würde, sollen aufzeigen, dass Wechsel und Veränderung ein essenzieller Aspekt von Allem ist, auch der Technik und ihrer Didaktik und dieser Zeitschrift. Mit dem beginnenden vierten Jahrgang wurden einige kleine Änderungen am Design vorgenommen. Wie das Cover andeutet, haben wir hinterfragt, ob wir vor vier Jahren die richtigen Schriftfamilien gewählt haben. Aus heutiger Sicht können wir das klar beantworten: Nein, es wurden nicht die richtigen Schriftfamilien gewählt. Der Aspekt, wie gut eine Schrift lesbar ist, wird leider immer noch viel zu oft nicht beachtet und hat leider einen negativen Einfluss auf die Lesbarkeit. Das gilt dann besonders, wenn die Lesenden keine Muttersprachler sind, unter eingeschränkter Sicht leiden oder Schwierigkeiten mit dem Lesen an sich haben. Während wir nicht davon ausgehen, dass diese auf den Großteil der Leser*innen dieser Zeitschrift zutrifft, ist es ein Aspekt, der im Alltag des Technikunterrichts sehr häufig angenommen werden kann. Mit der Veränderung der Schriftfamilie von „DIN2014“ in „Source Sans Pro“ wollen wir einerseits keine unnötigen Hürden bei der Lesbarkeit der Artikel erzeugen und andererseits dafür sensibilisieren, dass es bei der Gestaltung von Arbeitsmaterial leider, wie so oft in der Technik, auch auf Details ankommen kann. Wer sich mehr für diese Thematik interessiert, dem sei die Seite www.leserlich.info empfohlen.

In der Zeitschrift selbst haben wir eine bunte Zusammenstellung von Artikeln. Dierk Suhr stellt die Ergebnisse seiner Dissertation zum Konzept einer MINT-Didaktik vor. Hier wird in der kommenden Ausgabe ein zweiter Teil folgen. Eine Fortsetzung einer älteren Ausgabe ist der Artikel über die Konstruktion eines Seifenblasenautomaten. Der Autor erklärt, wie die Maschine weiterentwickelt wurde und stellt eine detaillierte Anleitung zur Fertigung vor. Mit einer Fertigungsanleitung für Nistkästen können wir auch einen Beitrag für den Unterricht in der Grundschule beisteuern. Eine praktischere Verbindung von Komponenten der Digitalisierung und der „klassischen“ Holzbearbeitung wird bei der Umsetzung eines Smarten Blumentopfes vorgestellt. Darüber hinaus verbreiten wir auch gerne die Überlegungen zur Erstellung von und einen Link zu einer Handreichung zum Thema Pumpspeicherkraftwerke, die im Rahmen einer Summerschool der Universität Ulm entstand.

Das Spektrum des Technikunterrichts und damit auch das Spektrum der Erwartungen an Lehrkräfte dieses Faches wird deutlich, wenn man die Spannbreite der Artikel dieser Ausgabe der tedu betrachtet. Zwischen der Fertigung des oben genannten Nistkastens als ein Extrem und den Fragen zur Entwicklung und Evaluation von Einsatzszenarien von sozialen Robotern im Technikunterricht als anderes Extremum zeigt sich die Breite an fachlichen Inhalten, die sich zudem täglich verändern können, wenn eine neue revolutionäre Entwicklung oder nur eine kleine Neuerung daherkommt. Guter Technikunterricht passiert auf der gesamten Bandbreit – und dann muss man natürlich auch noch die richtige Schriftfamilie für seine Arbeitsblätter über diese komplexen Themen auswählen. Geholfen wird dabei leider viel zu selten.

Mit dieser Zeitschrift verknüpfen wir die Hoffnung, einen Beitrag zum Prozess der (Berufs-)Lebenslangen (Fort-)Bildung zu leisten, der sich Techniklehrkräfte aussetzen müssen und dürfen – Vorteil der Vielfalt und permanenten Weiterentwicklung ist der Umstand, dass es nie langweilig wird! Da neben dem fachlichen Wissen natürlich auch die Sicherheit im Technikunterricht und die Bedienung und Wartung aller Geräte und Maschinen in die Verantwortung der Techniklehrkräfte fällt, trägt die Anleitung zum Bau eines Gehäuses für 3D-Drucker hoffentlich dazu bei, Fachräume ein bisschen ordentlicher und sicherer zu machen.

Somit bleibt uns Ihnen allen ein schönes viertes Jahr der „Technik – Education (tedu)“ zu wünschen. Herzliche Grüße und vielen Dank für das anhaltende Interesse und positive und konstruktive Feedback.

Nepper, H. H., Ruch, A. & Suhr, D. (2024). technik-education (tedu). Fachzeitschrift für Unterrichtspraxis und Unterrichtsforschung im allgemeinbildenden Technikunterricht, 4(1), 1-95.